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Dienstag, 23. April 2024
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Aus Steuergeldern finanzierte Kaufprämien für Elektroautos sind der falsche Weg
Der NABU kritisiert die Überlegungen der Bundesregierung zu Kaufprämien für Elektroautos. „Nicht mal eine Woche, nachdem fast alle Autohersteller viel zu hoher Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen überführt wurden, soll jetzt mit Steuergeldern der Kauf von Elektroautos subventioniert werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Das ist der falsche Ansatz, denn jeder Fußgänger, jeder Radfahrer und jeder Bahnfahrer werde damit für die Versäumnisse der Autoindustrie zur Kasse gebeten.“

Nach Ansicht des NABU brauche es stattdessen eine Aufkommens- und technikneutrale Förderung von Autos mit sehr geringen Emissionen. Als Gegenfinanzierung sei eine Sonderabgabe auf besonders klimaschädliche Fahrzeuge zwingend erforderlich, um auch eine ökologische Lenkungswirkung zu entfalten. Schon im vergangenen Jahr hat der NABU dazu ein eigenes Fondsmodell vorgestellt, das auf einem Bonus-Malus-System beruht: Autos mit geringen Emissionen und unabhängig vom Antrieb erhalten demnach eine Finanzspritze, hoch emittierende Fahrzeuge oberhalb von 130 Gramm CO2 je Kilometer zahlen eine Sonderabgabe.

Der NABU begrüßt allerdings Überlegungen, unterschiedliche Fördersätze für rein batterieelektrische Fahrzeuge und so genannte Plug-In-Fahrzeuge mit begrenzter elektrischer Reichweite zu gewähren. Auch eine Degression der Kaufprämien, sowie ein Ausschluss der Förderung von Luxusfahrzeugen gehen in die richtige Richtung. „Die Bundesregierung kann bei der Elektroauto-Förderung vieles falsch machen, wenn sie es versäumt, Kaufprämien mit den Zielen einer Verkehrswende zu verknüpfen. Dazu wäre es zwingend erforderlich, ein klares Signal zu setzen und Spritschlucker deutlich stärker zu belasten“, sagte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
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Eintrag vom: 28.04.2016  




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