NABU startet Schneeleoparden-Webcam im Neunkircher Zoo
Um Naturfreunden die faszinierenden Schneeleoparden nĂ€herzubringen und auf ihre GefĂ€hrdung aufmerksam zu machen, startet der NABU am 12. April im Neunkircher Zoo zwei Webcams. Die Kameras ĂŒbertragen auf www.NABU.de/leos-live aus dem AuĂengehege und der Wurfbox das Leben des Neunkircher Schneeleoparden-PĂ€rchens âSagarâ und âLuisaâ. Sollte âLuisaâ wie erhofft Junge bekommen, können die Tiere sogar bei der Geburt und Aufzucht ihres Nachwuchses beobachtet werden.
âMit der Schneeleoparden-Webcam möchten wir vor allem Wissen ĂŒber eine stark gefĂ€hrdete, aber leider relativ unbekannte Tierart vermittelnâ, erklĂ€rte NABU-VizeprĂ€sident Thomas Tennhardt. âDie Zuschauer können die seltenen Schneeleoparden, die eigentlich so weit entfernt von uns leben, hautnah erleben, sie begleiten und verstehen lernen. Dies begreifen wir als Chance, ĂŒber die beiden Neunkircher Schneeleoparden als Botschafter ihrer Art auf die dringliche Situation der freilebenden Schneeleoparden und ihre SchutzbedĂŒrftigkeit hinzuweisenâ, so Tennhardt weiter.
Schneeleoparden gelten mit einem weltweiten Bestand von nur noch 4.000 bis 6.400 Tieren laut Roter Liste als âstark gefĂ€hrdetâ. In freier Wildbahn werden die scheuen GroĂkatzen, die in den kargen Hochgebirgen Asiens zuhause sind, vor allem wegen ihres schönen Fells, aber auch ihrer Knochen gejagt. Letztere sind beliebte Mittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin. AuĂerdem macht der Mensch ihnen und ihren Beutetieren zunehmend den Lebensraum streitig und es kommt immer wieder zu Konflikten mit lokalen Hirten. Daneben bedroht auch der Klimawandel ihren Lebensraum. Der NABU setzt sich seit 17 Jahren erfolgreich fĂŒr den Schutz von Schneeleoparden in freier Wildbahn ein und konnte bisher signifikant zu einem RĂŒckgang der Wilderei beitragen.
Auch in Zoologischen GĂ€rten sind Schneeleoparden relativ selten. In Deutschland gibt es insgesamt 15 Zoos, in denen sie gehalten werden, darunter seit 2013 der Neunkircher Zoo, in dem das knapp vier Jahre alte Schneeleoparden-PĂ€rchen lebt. âEs wĂ€re ein schmerzlicher Verlust, eine so charismatische Art zu verlierenâ, sagte Dr. Norbert Fritsch, Zoodirektor des Neunkircher Zoos. âDer Neunkircher Zoo ist dem Schneeleoparden-Projekt des NABU schon lange verbunden und setzt sich mit seiner Teilnahme am EuropĂ€ischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) fĂŒr Schneeleoparden ebenfalls fĂŒr die Erhaltung der Art ein.â Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen GĂ€rten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden. FĂŒr genetische Vielfalt bei dem erhofften Schneeleoparden-Nachwuchs in Neunkirchen sorgt zumindest Luisa: Ihre GroĂmutter Dshamilja wurde in freier Wildbahn geboren und als Jungtier vom NABU vor 16 Jahren in Kirgistan aus den HĂ€nden von Wilderern befreit. Um ihr Leben zu retten, wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt. |