Miller zum "Wismarer Appell": Sorgfalt vor Schnelligkeit muss oberstes Planungsziel sein
Der NABU unterstĂŒtzt den Ausbau der Windkraft grundsĂ€tzlich, hat aber anlĂ€sslich des heutigen Treffens der Regierungschefs der norddeutschen BundeslĂ€nder mit Vertretern der Windenergiebranche und von Gewerkschaften und Arbeitgebern erneut davor gewarnt, Naturschutzbelange als untergeordnet zu Ausbauzielen zu betrachten.
NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller: âWir haben verbindliche Richtlinien zur Planung von Windkraft, unter anderem das sogenannte HelgolĂ€nder Papier der Staatlichen Vogelschutzwarten. Unsere Erwartung ist, dass Projektierer und Planer diese MaĂgaben einhalten, denn nur dies fĂŒhrt zur Rechtssicherheit beim Ausbau." Viele FĂ€lle im On- und Offshore-Bereich zeigten leider, dass der Naturschutz in Teilen von der Branche nicht ernstgenommen wĂŒrde. Miller: âAuch der NABU hat kein Interesse daran, dass wir fehlerhafte Genehmigungen beklagen mĂŒssen.â
Der NABU hatte den Beschluss der Umweltminister der LĂ€nder im Mai 2015 zur Freigabe des sogenannten âNeuen HelgolĂ€nder Papiersâ begrĂŒĂt. Damit erhalten Windkraftplaner von nun an in Deutschland mehr Planungssicherheit bei der Anlage von Windkraftanlagen in der NĂ€he von sensiblen Vogelvorkommen. Im Papier geregelt sind die empfohlenen MindestabstĂ€nde zwischen den Anlagen und seltenen Arten, wie etwa Schreiadlern, Rotmilanen oder Schwarzstörchen. Das âNeue HelgolĂ€nder-Papierâ ermöglicht Windkraftplanern von vornherein kritische Standorte auszuschlieĂen, um spĂ€tere Bauverzögerungen oder Fehlinvestitionen zu vermeiden und trĂ€gt damit zu einer gröĂeren Planungssicherheit und einer Beschleunigung der Energiewende bei.
Das âNeue HelgolĂ€nder Papierâ zum Download unter www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energien-energiewende/windenergie/06358.html |