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Mundologia Freiburg
Wunderschöne Bilder - Traurige Realität

Illusionsmaschine oder Ansporn zu handeln?

An die Medien

Das Freiburger Mundologia-Festival vom 29. bis 31. Januar 2016, ist das große Reportage-Festival in Mitteleuropa und allen BesucherInnen werden tief beeindruckende Bilder von Natur, Tieren und Landschaften gezeigt.

Doch während in atemberaubenden Bildern das Hohelied der Arten und der globalen Natur gesungen wird, ist die globale und regionale Realität eine andere. Gezeigt werden Bilder von schöner, winziger, schwindender Rest-Natur und Rest-Vielfalt.

Der weltweite Verlust der Biodiversität, der Vielfalt an Arten und Lebensräumen, steigt in Zeiten scheinbar unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstums dramatisch. Durch Jagen, Fischen und den Verlust von Lebensraum ist die Zahl von Land-, Meeres- und Süßwassertieren in 40 Jahren um 52 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Land- und Meerestiere ging von 1970 bis 2010 um 39 Prozent zurück und die Zahl der Süßwasser-Tiere sogar um 76 Prozent, sagt eine Studie aus dem September 2014.

Auch Südbaden und insbesondere die Rheinebene wird zunehmend scheußlich und Natur und naturnahe Gebiete schwinden! Am Rande der Vorbergzone entlang der B3 entsteht ein hässlicher Siedlungsbrei. Auf der Gesamtstrecke von 68 km zwischen Freiburg & Offenburg gibt es aktuell 50,3 km weiter wuchernde Siedlungsflächen und 17,7 km naturfernen "Freiraum". Immer mehr Beton ergießt sich auch in die Schwarzwaldtäler und rund um den Kaiserstuhl (wo selbst FFH-Gebiete bebaut werden sollen, wie der Konflikt um das Weingut Vogel zeigt). Die Regionalplanung wird von Bürgermeisterinteressen dominiert. Dazu kommen als Folge freien Handels und globaler Konkurrenz immer mehr landwirtschaftliche Monokulturen und die heftige Vermaisung der Rheinebene.

Mit dem neuen Parkhaus Feldberg, der Gefährdung des wunderschönen Tennenbacher Tales, dem geplanten sechsspurigen Autobahnausbau und der Verwirklichung des Verkehrsdrehkreuzes Oberrhein werden weitere, kleine und große Schritte zur Entwertung unserer Landschaft, zum Verlust an Lebensqualität und hin zu mehr Klimawandel getan.

Es ist schön (und die -berühmte- kurze Rast im quellenkühlen Tal), sich an den wunderschönen Mundologia-Vorträgen & Bildern zu berauschen und es ist ebenso wichtig, sich für die verbliebenen schönen Restlandschaften, für Biodiversität & die Natur der Welt und am Oberrhein und gegen den Klimawandel zu engagieren. Ein kleiner regionaler Erfolg war der mühsam-erfolgreiche Kampf für den Nationalpark Nordschwarzwald. Wir wünschen den BesucherInnen des Festivals beeindruckende Bilder und den Veranstaltern viel Erfolg.
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Eintrag vom: 28.01.2016 Autor: Axel Mayer, BUND Geschäftsführer




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