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Wo wird mein Obst zum Saft?
NABU stellt 250 Mostereien vor

Bundesweite Liste für Verwerter von Saft aus Streuobst wächst stetig

Wo aus eigenem Obst Saft hergestellt werden kann, zeigt der NABU in einer deutschlandweiten Liste. Insgesamt 250 mobile und stationäre Mostereien sind inzwischen auf www.streuobst.de registriert. Den 250. Eintrag beantragte die Lohnmosterei Bach aus Großenhain in Sachsen. „Bei allen registrierten Mostereien können die Menschen ihr eigenes Obst zu Saft oder Most pressen lassen – das ist unsere Vorgabe für die Aufnahme“, sagte Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst.

Die Mosterei Bach stehe stellvertretend dafür, dass kleine Unternehmen gerade auch in den neuen Ländern wirtschaftliche Chancen haben. „Allein für Sachsen haben wir schon die siebzehnte Mosterei registriert. Insgesamt sind in den neuen Bundesländern 74 Mostereien gelistet, also ein knappes Drittel aller deutschen Unternehmen. Bei den mobilen Mostereien sind es sogar 36 Prozent – das ist eine phänomenal hohe Quote. Und jede Mosterei trägt mit ihrer Arbeit auch zur Nutzung und Sicherung der bundesweit rund 300.000 Hektar Streuobstbestände bei“, so Rösler.

Auf www.Streuobst.de sind die 250 Mostereien nach Bundesland und Postleitzahl sortiert. Darunter finden sich insgesamt 80 mobile und 170 stationäre Einrichtungen. „Wir gehen aber davon aus, dass es bundesweit sogar noch mehr Mosterein gibt: über 100 mobile und weit über 300 stationäre Mostereien könnten es sein. Die Tendenz ist steigend, besonders bei den mobilen Mostereien“, so Rösler.

Der NABU ruft alle Mosterei-Betriebe, die das Pressen von eigenem Saft in Deutschland anbieten, dazu auf, sich in der Liste registrieren zu lassen. Auch konkrete Angaben zu speziellen Dienstleistungen wie das Abfüllen in Bag-in-Box und Preisen sind möglich. Die Liste solle so den Verbrauchern Orientierung geben und auch die Mostereien untereinander vernetzen, so Rösler.

Die höchste Anzahl der Mostereien zählt mit insgesamt 52 das „Streuobstland Nummer 1“ Baden-Württemberg. Dort hatte sich kürzlich die 50. Mosterei auf www.Streuobst.de eintragen lassen. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen folgen mit je 29 Mostereien auf dem zweiten Platz.

80 der 250 Mostereien sind „mobile Mostereien“, die auf Fahrzeugen transportiert werden und so zum Endkunden kommen. „Das ist eine sehr dynamische Entwicklung: Vor 20 Jahren gab es noch keine mobilen Mostereien in Deutschland. Inzwischen haben wir Regionen, in denen die mobilen Mostereien eine wichtige Grundlage für die Erhaltung und Bewirtschaftung der Streuobstwiesen sind“, so Rösler. Die mobilen Mostereien in Deutschland pressen nach Schätzungen des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst inzwischen jährlich weit über fünf Millionen Liter Apfel- und Birnensaft.
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Eintrag vom: 05.11.2015  




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