Unfertiger Vertragsentwurf wäre fatal für Klimakonferenz in Paris
Der NABU kritisiert den aktuellen Stand der Vorbereitungen für die Weltklimakonferenz im Dezember in Paris. Bis zum heutigen Freitag hatten Vertreter der beteiligten Staaten in Bonn einen Entwurf für das Klimaschutzabkommen ausgehandelt.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Auch wenn Fortschritte in den Verhandlungen sichtbar sind, wurde viel zu viel Zeit mit Machtspielen vergeudet. Für ein globales Kräftemessen ist der Klimaschutz aber zu wichtig und die verbleibende Zeit zu knapp. Keine der Parteien traut sich schon jetzt ihre Trümpfe auszuspielen. So werden die Verhandlungen in Paris nicht leichter.“
Vor Beginn der Konferenz hatten die Verhandlungsführer einen neuen Vertragsentwurf vorgelegt. Dieser war zunächst knapp gehalten und gut handhabbar, enthielt allerdings längst noch nicht alle Interessen der Beteiligten. Insbesondere die größte Gruppe der Entwicklungsländer (G77) äußerte Unmut über den Textenwurf. Binnen kürzester Zeit wurden die fehlenden Interessen in den Text aufgenommen.
Bei den folgenden Verhandlungen in Arbeitsgruppen waren die Beobachter – so auch der NABU – ausgeschlossen. „Jetzt, zum Ende der Konferenz, müssen wir befürchten, dass die Vorbereitungen nicht ausreichen und bis Paris kein fertiger Vertragsentwurf stehen wird. Schon 2009 war eine Klimakonferenz in Kopenhagen gescheitert, weil der Vertragsentwurf nicht fertig war – das darf nicht noch einmal passieren“, so der NABU-Präsident. |