Umweltminister Franz Untersteller: „Frankreich verlängert das atomare Risiko, das von Fessenheim ausgeht. Das ist eine sehr schlechte Nachricht, insbesondere für die Menschen in der Region.“
Es habe sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet, dass Frankreich die Zusage, das Atomkraftwerk Fessenheim bis Ende 2016 vom Netz zu nehmen, nicht einhalten werde, erklärte Baden-Württembergs Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller heute (25.09.) in Stuttgart. „Das „Non“ des französischen Präsidenten in der Zeitschrift „Parisien Magazine“ bestätigt unsere Befürchtungen. Ich halte es für einen Fehler und es ist definitiv ein großes Risiko, Fessenheim noch länger am Netz zu halten. Im Gespräch ist jetzt 2018.“
Fessenheim sei das älteste Atomkraftwerk Frankreichs und entspreche in vielen Bereichen nicht den Sicherheitsanforderungen, die atomare Anlagen zu erfüllen hätten. Untersteller erinnerte an ein Gutachten des Öko-Instituts (ÖI) und des Physikerbüros Bremen (PhB), in dem die Experten zu dem Ergebnis kommen, dass das Atomkraftwerk in Fessenheim wesentliche sicherheitstechnische Schwachstellen in den fünf untersuchten Bereichen Erdbeben, Überflutung, Brennelement-Lagerbecken, elektrische Energieversorgung und Kühlwasserversorgung habe. Dieses Gutachten werde derzeit ergänzt und aktualisiert, sagte der Umweltminister. Die Sicherheitsdebatte um Fessenheim sei keineswegs beendet.
Franz Untersteller: „Es ist kaum zu erwarten, dass der Betreiber in größerem Umfang in die Anlage investiert, da sie bereits seit Jahren als Abschaltkraftwerk vorgesehen ist. Den Termin jetzt nach hinten zu schieben, bedeutet, dass die Sicherheitsmängel und das Risiko länger bestehen bleiben. Ich finde das unverantwortlich!“ |