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Welttag der seelischen Gesundheit
Der Welttag der seelischen Gesundheit stellt in diesem Jahr den Aspekt der „Würde“ in den Mittelpunkt

Veranstaltungen, Vorträge, Theater und Filme vom 6. bis 18. Oktober in Freiburg


Würde heilt, Entwürdigung kränkt – und macht krank. Dieser
Erkenntnis folgend steht der Aspekt der Würde im Mittelpunkt des
diesjährigen „Welttages der seelischen Gesundheit“. Dieser „Welttag“
umfasst in diesem Jahr tatsächlich 13 Tage und informiert über
Möglichkeiten der Behandlung und Unterstützung.

Ein gutes Dutzend Veranstaltungen richten sich dabei an
Interessierte, Betroffene und ihre Angehörige. Die
Veranstaltungsreihe beginnt am Dienstag, 6. Oktober, mit einem
Vortrag und endet am 17. und 18. Oktober mit zwei theatralischen
Studien zum Thema „Krieg“ im Kubus.

Die diesjährige Veranstaltungsreihe haben Sozialbürgermeister
Ulrich von Kirchbach, Mathias Berger, Leiter der Abteilung
Psychiatrie und Psychotherapie an der Uni-Klinik Freiburg, und Ingo
Schlotter als Vertreter der Psychiatrie-Erfahrenen heute vorgestellt.
Dabei hob von Kirchbach hervor: „Die Erhaltung der seelischen
Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für ein zufriedenes
Leben in der Gesellschaft. Jedoch leiden auch in Freiburg viele
Menschen unter einer psychischen Erkrankung. Nur wenige
Betroffene oder Angehörige trauen sich darüber privat oder öffentlich
zu sprechen, weil sie eine Ausgrenzung oder Benachteiligungen
befürchten. So sind die meisten Menschen über psychische
Erkrankungen, deren Behandlung und den Umgang damit nicht oder
nur oberflächlich informiert.“

Genau wie Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps
möchten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ihren
Lebensraum gleichberechtigt mitgestalten und mitbestimmen. Die
gesellschaftliche Anerkennung ihrer Verschiedenheit stellt ein
wesentliches Anliegen des Welttags der seelischen Gesundheit dar.

Die Veranstaltungen zum Welttag sollen dazu dienen, Interessierten,
Betroffenen und Angehörigen Einblick in die Behandlungs- und
Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen
Erkrankungen zu vermitteln. Zudem ist die Information über die
Vorbeugung von psychischen Erkrankungen und die Erhaltung der
seelischen Gesundheit ein Anliegen der Veranstaltungsreihe.

Im Jahre 1992 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den 10.
Oktober zum „Welttag der seelischen Gesundheit“ ausgerufen. Auch
in Baden-Württemberg sind Institutionen, Einrichtungen und
Verbände aufgerufen, sich an diesem Tag öffentlich für die Belange
der seelischen Gesundheit einzusetzen.


Seit 17 Jahren finden auch in Freiburg in der ersten Oktoberhälfte
Veranstaltungen zu Themen der psychischen Gesundheit statt.
Regie führt dabei die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit des
Gemeindepsychiatrischen Verbundes Freiburg (GPV). Im GPV sind
Leistungsträger und -erbringer, Fachbehörden, Vereine und
Institutionen der psychiatrischen und sozialpsychiatrischen
Versorgung eingebunden, um auf die Belange von Menschen mit
einer psychischen Erkrankung aufmerksam zu machen.


Veranstaltungen 2015
Dienstag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, im Hörsaal Haupt-/Ecke Karlstraße:
Vortrag „Die äußere und innere Bedrohung der Würde des
Menschen mit psychischer Erkrankung“ von Prof. Dr. Mathias
Berger, Freiburger Bündnis gegen Depression, Uni-Klinik Freiburg
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Mittwoch, 7. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr: Jacobistraße 14
Die Patientenfürsprecher Freiburg stellen ihre Arbeit vor
Bei Problemen mit Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung
haben die Patientenfürsprecher ein offenes Ohr für Menschen mit
psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen. Dieser Abend
der offenen Tür macht ein Kennenlernen möglich.
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Samstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr: Kommunales Kino, Urachstr. 40
„Zwei Seiten der Psychiatrie“ – Langer Filmabend im KoKi
Eintritt 6/4 Euro. Wiederholung am Sonntag, 11. Oktober, 17.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Ich – Würde – Wahrnehmen“. Das
trägerübergreifende Projekt „Lebenskünstler – Kultur für alle“ zeigt
Malereien und Zeichnungen von Teilnehmenden, in erster Linie
Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung und/oder Wohnungsnot


„Andere Welt“, D 2013, 79 Min. Der Dokumentarfilm von Christa
Pfafferott zeigt einen Ort, der uns sonst verschlossen bleibt. Hinter
Stacheldrahtzaun, Sicherheitskontrollen, Gitter und Türen leben
Menschen, die als „für die Allgemeinheit gefährlich“ gelten. Die
PatientInnen in einer Klinik für Forensische Psychiatrie haben meist
unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung eine Straftat
begangen und sind deswegen nicht im Gefängnis, sondern im
Maßregelvollzug untergebracht – zur „Besserung und Sicherung“.
Anschließend Diskussion mit Andreas Riedel, Universitätsklinik
Freiburg, moderiert von Albrecht Schwink, Zentrum für Psychiatrie
Emmendingen
.

„Der Boss ist der Patient“, D/Slowakei 2003, 45 Min. Pétr Nawka, ist
deutsch-slowakischer Psychiater und Chefarzt einer psychiatrischen
Klinik in Michalovce (Slowakei). In jungen Jahren selbst von einer
psychischen Erkrankung betroffen, fördert er den Aufbruch
schizophrener Patienten aus ihrer Isolation. Stigmatisiert als
unberechenbar, inkompetent und gefährlich, will eine Gruppe seiner
Patienten mit der Videokamera ihre Welt sichtbar machen.

Samstag, 10. Oktober, 13 bis 17 Uhr: FGH, Schwarzwaldstraße 9
Vorstellung der Angebote der Freiburger Hilfsgemeinschaft
Zum Auftakt Vernissage zur Ausstellung von Kunstwerken, die im
Rahmen des Kooperationsprojektes "Lebenskünstler" entstanden
sind. Mit einer Präsentation und Einzelgesprächen am Infopoint
werden die Angebote der FHG vorgestellt. Auch das Offene
Kunstatelier und der Singkreis des Club 55 stellen ihre Angebote vor
und laden ein zum Mitmachen.

Montag, 12. Oktober, 18.30 Uhr: Aula der Gertrud-Luckner-Schule,
Kirchstr. 4
„Scham - über die Wächterin der menschlichen Würde“
Vortrag von Stephan Marks, Freiburg
„Komik oder der ausgegrenzte Ernst. Eine etwas andere Sicht
auf die Dinge“
In diesem Comedysolo versucht Professor Meckenberg alias Bruno
Zühlke einen wissenschaftlichen Vortrag über Humor und Komik zu
halten, aber das ganze Vorhaben wird selbst zu einer einzigen
Lachnummer. Und zeigt nebenbei, wie wir auch in Konfliktsituationen
Würde und seelische Gesundheit wahren können.


Dienstag, 13. Oktober, 14 bis 17 Uhr: Burkheimer Str. 13
Tag der offenen Tür: Vita Movere – Soziale Betreuungen
Die Einrichtung informiert über ihre Arbeit und ihre Angebote für
Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Dienstag, 13. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr: Im Vogelsang 1, Günterstal
Das therapeutische Wohnheim Haus Vogelsang stellt sich vor
Infovortrag und Hausführung: Haus Vogelsang ist eine sozialpsychiatrische
Langzeiteinrichtung für psychisch Erkrankte aus dem
Raum Freiburg. Geboten wird eine alltagsorientierte, professionelle
und wertschätzende Begleitung sowie ein vielfältiges Konzept.

Mittwoch, 14. Oktober, 17.30 Uhr: Deutsche Rentenversicherung,
Heinrich-von-Stephan-Str. 3
Infovortrag „Das Präventionsprogramm Balance Plus“
Belastende Arbeitsumstände, gepaart mit Stressfaktoren aus dem
privaten Umfeld, erhöhen das Risiko einer psychosomatischen
Erkrankung immens. Die DRV hat mit der Rehaklinik Glotterbad für
Arbeitnehmer, die von den Anforderungen des Alltags zunehmend
überfordert sind, ein mehrteiliges Präventionsprogramm entwickelt.

Samstag, 17., und Sonntag, 18. Oktober, jeweils 19 Uhr: Kubus,
Haslacherstraße 43
„Krieg – Eine theatralische Studie“
Die Theatergruppe der „Lebenskünstler/Zeitgenossen“ zerlegt das
düstere Phänomen Krieg in seine Bestandteil und geht so den
Fragen nach: Was hat der Krieg im Großen mit uns im Persönlichen
gemein? Können wir unser Leben wirklich selbst steuern? Und wenn
nicht, wer lenkt uns dabei?


Das detaillierte Programm steht auf www.freiburg.de/psyche.
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Eintrag vom: 01.10.2015  




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