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Küstenputz für klare Verhältnisse
NABU-Aktive reinigen Strände und Ufer an Nord-, Ostsee und Flüssen

G7-Beschlüsse von Elmau gegen Meeresmüll jetzt konsequent umsetzen

Zum 30. Mal jährt sich der „International Coastal Cleanup Day“ (19.9.) in diesem Jahr. Tausende engagierte Meeresschützer treffen sich an diesem Tag weltweit zu Sammelaktionen, um Küsten, Strände, Fluss- und Seeufer von Müll zu säubern.

„Klare Verhältnisse schaffen“ lautet auch das Motto der aktuellen NABU-Imagekampagne „Wir sind was wir tun. Die Naturschutzmacher.“. Mit vielen eigenen Reinigungsaktionen zum „Internationalen Küstenputztag“ setzt der NABU ein wichtiges Zeichen für den Meeresschutz und sendet damit ein klares Signal an die Politik. „Genauso wie sich jedes Jahr mehr und mehr Freiwillige für saubere Küsten und Gewässer engagieren, fordern wir eine konsequente Umsetzung der beim G7-Gipfel in Elmau getroffenen Vereinbarungen für saubere Meere. Dem im Juni verabschiedeten Aktionsplan gegen Müll im Meer müssen jetzt umgehend Taten folgen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Weltweit sterben jedes Jahr bis zu einer Million Seevögel und 100.000 Meeressäugetiere an den tödlichen Resten des weggeworfenen Mülls. Nach einer aktuellen „Science“-Studie gelangen jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer, der eine große Gefahr für Meeresbewohner ist: Robben und Fische verfangen sich in alten Fischernetzen, Wale verwechseln Folien mit ihrer eigentlichen Nahrung und Jungvögel strangulieren sich mit alten Leinen, die ihre Eltern in Nestern verbauen.

„Was wir an der Meeresoberfläche und am Strand finden ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Großteil der Abfälle gelangt vom Land ins Meer: Tüten, Verpackungen, Plastikflaschen und Zigarettenkippen. Um dies zukünftig zu verhindern, muss die Politik die ordnungspolitischen Weichen stellen. Dazu zählt vor allem eine Gesetzgebung, die Mehrwegsysteme fördert, auf Ressourceneffizienz und Langlebigkeit von Produkten setzt und den Verpackungswahnsinn beendet. Initiativen zum Ersatz von Einwegplastiktüten sind dafür ein wichtiger Anfang, der auf weitere Bereiche des täglichen Lebens erweitert werden muss“, so NABU-Meeresschutzexperte Nils Möllmann.

Im Aktionszeitraum vom 19. September bis zum 3. Oktober 2015 ruft der NABU, zusammen mit elf seiner Gruppen sowie der NAJU-Kampagne Trashbusters H2O zum Mitmachen bei öffentlichen Müllsammelaktionen auf. Prominent begleitet wird die Sammelaktion in Warnemünde am 19. September vom Grünen Europa-Abgeordneten Reinhard Bütikofer.

Die diesjährigen NABU-Reinigungsaktionen finden auf Borkum, in Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg, Bottsand/Kiel, Fehmarn, Kühlungsborn, Warnemünde, Prora/ Rügen, Lubmin/Greifswald und in Leipzig statt.

Der „International Coastal CleanupDay“, zu Deutsch „Internationaler Küstenputztag“ startete 1986 als Initiative einer Handvoll engagierter Meeresschützer in Texas. Er hat sich mittlerweile zur weltweit größten ehrenamtlichen Aktion für den Meeresschutz entwickelt. Allein im Jahr 2014 sammelten die weltweit mehr als 560.000 Freiwilligen etwa 7.250 Tonnen Müll.
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Eintrag vom: 17.09.2015  




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