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Kein Glyphosat im Landkreis Emmendingen
Der BUND Kreisverband Emmendingen und der BUND Bezirksverband Nördlicher Kaiserstuhl begrüßen sehr, dass die Stadt Endingen darauf hinweist, dass der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln laut Pflanzenschutzgesetz verboten ist, um befestigte oder versiegelte Hofflächen sowie Gehwege oder Straßenränder u.ä. von unliebsamen Pflanzen zu befreien. Auch die Stadt selbst verzichtet zukünftig zur Pflege ihrer Flächen auf den Einsatz von diesen Mitteln, die meist Glyphosat enthalten.
Glyphosat ist in Roundup und ca. 80 weiteren Unkrautvernichtungsmitteln enthalten und hat die Eigenschaft, alle Pflanzen, die nicht schon dagegen resistent sind, zu vernichten. Nach Ansicht vieler Wissenschaftlerinnen können Glyphosat oder dessen Rückstände sich im Boden, in der Luft, in Lebensmitteln und in Gewässern anreichern. Vor allem Amphibien, Fische und Wasserorganismen können in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt werden. Durch Glyphosat kann aber auch das Bodenleben geschädigt werden, auch die Aufnahme von Mineralstoffen und die Krankheitsabwehr der Pflanzen kann beeinträchtigt werden. In höheren Konzentrationen kann es sich negativ auf die Gesundheit von Mensch und Tier auswirken. Die WHO hat Glyphosat Anfang 2015 als "wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen" eingestuft, die zweithärteste Einstufung bei möglicherweise krebserzeugenden Chemikalien.
Der BUND möchte alle Kreisgemeinden auffordern, dem Beispiel Endingens zu folgen und in ihrem Zuständigkeitsbereich auf den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln zu verzichten und auch die Privatbevölkerung aufzurufen, dies zu unterlassen.
Der BUND würde begrüßen, wenn auch der Verkauf der Unkrautvernichtungsmittel an Privatleute nicht mehr möglich wäre, da der Anwendungsbereich von Unkrautvernichtungsmitteln laut Pflanzenschutzgesetz § 12 auf gärtnerisch, land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen beschränkt ist und somit im privaten Bereich nicht erlaubt ist. Auch im landwirtschaftlichen Bereich muss dringend nach einem Ersatz von Glyphosat gesucht werden, denn auch hier zeigen sich immer deutlicher die Folgeschäden. Muttermilch-Proben aus 16 Bundesländern haben in einer aktuellen Studie Rückstände des Unkrautvernichters Glyphosat aufgewiesen.
Renate Hund, BUND-Kreiverband Emmendingen
Henner Wenzel, BUND-Bezirksgruppe Nördlicher Kaiserstuhl
 
Eintrag vom: 02.07.2015  




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