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Kein BIO, sondern besser!
Am Samstag, den 14. März 2015 stellte die Klasse 7a der Jengerschule in Ehrenkirchen im Rahmen des Tags der offenen Tür erstmals ihr Konzept des Nachhaltigkeits-Marktstandes vor. Angeboten wurden selbst gemachte Marmelade, selbst gebackenes Bio-Brot, frisch zubereitete Brotaufstriche und bunte Bio-Ostereier. Der Stand ist Teil des neuen Projektes „Zukunft gestalten!“

Kein BIO, sondern besser! So lautet das freche Motto, das sich die Jugendlichen ausgedacht haben und das sofort zum Nachdenken und zur Diskussion anregt. Aus biologischem Anbau? Regional? Selbstgemacht? Was ist nun „besser“ – was ist eigentlich „nachhaltiger“? In unserer heutigen Welt ist es selbst für Experten eine echte Herausforderung zu beurteilen, was nun tatsächlich nachhaltiges, verantwortliches Handeln ist. Aus welcher Perspektive betrachtet man sein eigenes Konsumverhalten? Wie wirkt sich der eigene Lebensstil auf die Umwelt aus? Kann man etwas verändern?

Regionale Produkte aus eigener Herstellung
Der Marktstand zur Nachhaltigkeit kam gut an. Viele Besucher probierten die frischen Brotaufstriche auf dem selbstgebackenen Dinkelbrot: „Super lecker und gesund!“ fand eine Kundin. Aber auch die Gestaltung des Marktstandes kam gut an: „Schöne und gutaussehende Produkte! Freundliche Bedienung“, kommentierte eine Besucherin. Am Ende waren alle Brote verkauft und nur noch wenige Gläser Brotaufstriche, Marmeladen und Eier übrig. Alle Produkte haben die Schülerinnen und Schülern selbst entwickelt und mit Hilfe ihrer Klassenlehrerin Kathrin Fürstos und engagierten Eltern hergestellt. Ist die Idee der Jugendlichen erfolgreich, möchten sie ihren Stand auf weiteren Festen und Events präsentieren.

Projekt „Zukunft gestalten!“
An der Jengerschule läuft zum ersten Mal das neue Projekt „Zukunft gestalten!“. In diesem Projekt entstehen für junge Menschen soziale und ökologische Lernräume an der Schnittstelle von Schulen, Kommunen, Unternehmen und Organisationen. Das Projekt der Stiftung „Chancen für Kinder“ führen die Erziehungswissenschaftlerin Sara-Dunja Menzel und Stefanie Witt vom fesa e.V. gemeinsam durch. Weitere Projektpartner sind die Freiburger Bürgerstiftung und Bildung im Wandel. Die Schülerinnen und Schüler sehen sich selbst in einem globalen Kontext, hinterfragen Dinge aus ihrem Alltag und überlegen, ob und wie sie selbst den Herausforderungen unserer Zeit begegnen möchten. „Nachhaltigkeit gewinnt in Zukunft immer mehr an Bedeutung und das wurde den Schülerinnen und Schülern im Laufe des Projekts zunehmend bewusst. Sie stellen Fragen zu nachhaltigem Leben, die wichtig sind und zeigen, dass ihr Bewusstsein sensibilisiert wurde“, beobachtet Frau Fürstos. Es geht darum, Zusammenhänge zu entdecken, zu erforschen und nachhaltiges Handeln auszuprobieren. Handlungswissen, Entscheidungskompetenz und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit sind Ziele, auf die das Projekt ausgerichtet ist. „Zukunft gestalten!“ möchte die Jugendlichen einladen, sich eigene Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit zu machen und auch selbst ein nachhaltiges Projekt in die Tat umzusetzen. Schulleiter Gerd Günther äußert sich dazu wie folgt: „Das Projekt „Zukunft gestalten!“ ist für unsere Schule ein großer Gewinn. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 erlernen dabei wichtige Kompetenzen, die sie für die Zukunft fit machen.“

Auch die Eltern sind dabei
Die Projektleiterinnen begleiten die Klasse dabei, selbst Ressourcen und Experten vor Ort zu erschließen. So fanden die Schülerinnen und Schüler engagierte Eltern, die mit Tatkraft unterstützt haben: Der Vater einer Schülerin ist Bäcker und hat seine Backstube für das Backen von Brot zur Verfügung gestellt. Eine Mutter kam in die Schule, um gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Marmelade einzukochen, die Bio-Eier sind eine Spende von einer Großmutter. Zusätzlich haben die Eltern von zwei Schülerinnen ihre Küchenmaschinen ausgeliehen, um direkt live am Tag der offenen Tür frische Brotaufstriche herstellen zu können.

Seit Beginn des Schuljahres arbeitet die Klasse im Fach „Welt-Zeit-Gesellschaft“ an dem Projekt. Nachdem verschiedene Themenfelder der Nachhaltigkeit wie Ökologischer Fußabdruck, Klimawandel und Klimaschutz sowie Landwirtschaft und Ernährung bearbeitet wurden, entschied sich die Klasse für ihr eigenes Projekt im Bereich Ernährung.
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Eintrag vom: 27.03.2015  




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