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NABU: Studie stellt Wirtschaftlichkeit der Festen Fehmarnbeltquerung in Frage
Überflüssiges und finanzpolitisch desaströses Projekt stoppen

Der NABU hat seine Kritik an der Festen Fehmarnbeltquerung erneuert und auf eine am heutigen Dienstag vorgelegte Studie von Wissenschaftlern des Berliner Beratungsunternehmens DIW Econ, der Consultingtochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), verwiesen. Darin werden die von der Betreibergesellschaft Femern A/S prognostizierten zusätzlichen Verkehrsmengen für die geplante Tunnelquerung zwischen Deutschland und Dänemark erheblich in Frage gestellt. Die Wirtschaftsexperten von DIW Econ kommen zu dem Ergebnis, dass die von Femern A/S zugrunde gelegten Zahlen auf intransparenten Faktoren und unvollständigen Ergebnissen basieren.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die vom NABU seit Jahren vorgebrachte Kritik an der Festen Fehmarnbeltquerung wird von immer mehr Seiten gestützt. Abgesehen von erheblichen Auswirkungen auf die Meeresumwelt durch den Bau des Absenktunnels kommen schwindelerregende Kostensteigerungen hinzu. Bereits vor dem ersten Spatenstich wird nun allein bei den Kosten der Hinterlandanbindung auf deutscher Seite von ehemals 860 Millionen jetzt von mindestens 2,5 Milliarden Euro ausgegangen. Der NABU hatte bereits mehrfach die genannten Zahlen zur tatsächlichen Höhe des Verkehrsaufkommens angezweifelt. „Das hier anscheinend schöngerechnet wurde, wird nun von der aktuellen DIW Econ-Studie bestätigt“, so Miller. Das Täuschen und Tarnen bei der Planung großer Infrastrukturvorhaben habe auch bei der geplanten Festen Fehmarnbeltquerung System.

Auf Basis angeblich niedriger Kostenannahmen und bei ohnehin marginalen Verkehrszahlen werde wider besseres Wissen trotzdem mit allen Mitteln versucht, sich die politische Zustimmung für ein weiteres europäisches Prestigeprojekt zu sichern. Sobald mit dem Baugesetz in Dänemark die rechtlichen Fakten geschaffen seien, kämen die wahren Kosten und Verkehrsprognosen schrittweise auf den Tisch.

„Die geplante Feste Fehmarnbeltquerung wird mit ihren negativen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen in Deutschland bisher zu wenig öffentlich diskutiert. Dabei ist schon heute absehbar, dass Europas größtes Infrastrukturprojekt den deutschen Steuerzahler wieder einmal teuer zu stehen kommen wird. Wer sich die Zahlen genauer anschaut, muss zu der Erkenntnis kommen, dass die Idee des Tunnelbaus zwischen Fehmarn und Lolland schnellstmöglich im Meer versenkt werden sollte. Und zwar sprichwörtlich“, sagte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.

Erst vor wenigen Tagen sind darüber hinaus Briefe bekannt geworden, in denen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gegenüber seinem dänischen Kollegen eine Verzögerung der Schienenanbindung auf deutscher Seite um mehrere Jahre einräumen muss. „Planungsverzug, Kostenexplosion, Lärmbelastung, Umwelteingriffe und nun noch geschönte Verkehrsprognosen – es gibt immer mehr Gründe für Deutschland, möglichst schnell aus der Festen Fehmarnbeltquerung auszusteigen“, so Oeliger.
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Eintrag vom: 23.01.2015  




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