Mit dem „Ersten Spatenstich“ gaben am Donnerstag, 15. Januar, Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, Staatssekretärin Gisela Splett, MdL, (Ministerium für Verkehr und Infrastruktur), Baudirektor Thiemo Disl, (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) sowie die Vorstände der Freiburger Verkehrs AG, Dr. Helgard Berger und Stephan Bartosch sowie Baubürgermeister Professor Dr. Martin Haag, den Startschuss für den Bau der Stadtbahn Rotteckring.
„Der Ausbau des Stadtbahnnetzes in Freiburg kommt heute einen weiteren Schritt voran“ sagte VAG Vorstand Stephan Bartosch. „Nach der Eröffnung der Stadtbahn Zähringen im März 2014 und der in Bau befindlichen Messelinie steht nun das nächste Bauvorhaben des Ausbauprojekts „Stadtbahn mobil 2020“ in den Startlöchern.“
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon nannte das Stadtbahnprojekt einen „Schlüssel für die städtebauliche Erneuerung und Aufwertung der westlichen Innenstadt“. Salomon: „Mit der Stadtbahn wird das Stadtzentrum größer und wächst zusammen. Sie ist Voraussetzung für die Neugestaltung von Plätzen und verkehrsberuhigten Straßen: Platz der Universität und Platz der Alten Synagoge, Fahnenbergplatz sowie Siegesdenkmal.“
Salomon und Bartosch dankten ausdrücklich dem Land Baden-Württemberg und dem Bundesverkehrsministerium für die finanzielle Förderung des Projektes aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes.
„Mit dem Ausbau der Stadtbahn wird die Attraktivität der Stadt und seines umweltfreundlichen Verkehrs weiter steigen.“ sagt Baudirektor Thiemo Disl. „Der Bund steht für eine nachhaltige Entwicklung der Verkehrssysteme und ist daher bereit für den Bau des Teilabschnitts Rotteckring bis zu 23,5 Mio. Euro im Rahmen des GVFG-Bundesprogramms zur Verfügung zu stellen.“
„Mit der Stadtbahn Rotteckring wird Mobilität in Freiburg nochmals ein Stück nachhaltiger. Im Herzen der Stadt wird mit dem neuen Teilstück das Gesamtprojekt Stadtbahn Vauban-Werder-/Rotteckring-Neue Messe
komplettiert“, sagte Verkehrsstaatssekretärin Gisela Splett. Das Land unterstütze das Projekt mit rund 9.8 Millionen Euro im Rahmen der Kofinanzierung des Bundes-GVFG-Programms. „Nur mit einem attraktiven ÖPNV-Angebot wird es gelingen, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und unsere Städte davon zu entlasten. Die Stadtbahn Rotteckring ist hierbei für Freiburg ein wichtiger weiterer Schritt“, unterstrich Splett.
Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Eine der ersten großen Baumaßnahmen wird ab Februar der Abriss und Neubau der Kronenbrücke sein“.
Die neue rund 1,9 Kilometer lange Trasse führt von der Kronenstraße kommend über den Rotteckring, den Fahnenbergplatz und den Friedrichring bis zum Siegesdenkmal. Es entstehen fünf neue Haltestellen.
Mit der Stadtbahn und der Umgestaltung im Trassenverlauf wird die Freiburger Innenstadt nach Westen bis zur Bismarckallee erweitert und flächig vom Nahverkehr erschlossen. Durch die Sperrung des Rotteckrings für den Autoverkehr erweitert sich die Fußgängerzone bis zum Hauptbahnhof; mit dem Bau der Stadtbahn Rotteckring entsteht an der Haltestelle Stadttheater ein neuer barrierefreier Umsteigknoten, der den Bertoldsbrunnen als zentralen Straßenbahnknotenpunkt Freiburgs entlastet.
Die Umgestaltung des Rotteckrings ist eines der wichtigsten stadtgestalterischen und Stadtbild prägenden Projekte in Freiburg seit Einführung der Fußgängerzone in den frühen siebziger Jahren.
Doch nicht nur der frühere Innenstadtring bekommt ein neues Gesicht, auch der Platz der Alten Synagoge wird nach Vorschlägen, die in einem weitreichenden Partizipationsverfahren mit der Bürgerschaft entwickelt worden sind, vollständig umgestaltet. Durch die Einbeziehung der bisherigen Straßenfläche in den Platz entsteht somit zwischen Theater und Kollegiengebäuden der größte Platz der Freiburger Innenstadt in ähnlicher Dimension wie der Münsterplatz. Ebenso wird der Platz der Universität vor der neuen Universitätsbibliothek neu angeordnet. Damit erhält Freiburg eine neue Mitte, in der sich urbanes Leben entfalten kann.
Völlig neu wird sich auch der Verkehrsknoten am Siegesdenkmal präsentieren. Mit dem Bau der Stadtbahn wird die gesamte Kreuzung neu geordnet und deutlich übersichtlicher gestaltet. Die Fußgängerzone der Kaiser-Joseph-Straße wird nach Norden verlängert und die Stadtbahn- und Umsteigehaltestellen aufnehmen.
Im Februar beginnen die Bauarbeiten. Als erster großer Schritt des Stadtbahnprojekts Rotteckring steht der Abriss und Neubau der Kronenbrücke an, der im Februar 2015 beginnt. Für diese Maßnahme allein werden voraussichtlich 9 Millionen Euro investiert.
2017 sollen dann die ersten Straßenbahnen die Brücke und den Platz der Alten Synagoge überqueren. und in einer ersten Ausbaustufe bis zum Stadttheater fahren. Die komplette Inbetriebnahme erfolgt mit der Fertigstellung des Abschnitts Rotteckring – Fahnenbergplatz – Siegesdenkmal Ende 2018.
Die Stadtbahntrasse verläuft in der Kronenstraße, in der Werthmannstraße und im Rotteckring jeweils in der Straßenmitte. Im Friedrichring fährt die Bahn auf der südlichen, der Innenstadt zugewandter Straßenseite bis zur umgestalteten Kreuzung Siegesdenkmal.
Die Rottecklinie ist Teil des Gesamtvorhabens „Stadtbahn Vauban-Rotteckring-Messe“ und wird von Bund und Land bezuschusst. Insgesamt sind für den Bau der Stadtbahn Rotteckring und der städtischen Um- und Neugestaltungen des kompletten Bereichs zwischen dem Platz der Universität, Platz der Alten Synagoge, des Rotteckrings, des Fahnenbergplatzes und des Siegesdenkmals rund 66 Millionen Euro eingeplant. |