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NABU zur Taufe des Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“
TUI Cruises-Flotte fährt weiter mit Schweröl und unzureichendem Abgassystem

Berlin/Hamburg – Anlässlich der heutigen Taufe des neuen TUI Cruises-Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“ im Hamburger Hafen sieht der NABU Fortschritte bei der Abgastechnik, kritisiert diese aber wegen des fehlenden Rußpartikelfilters insgesamt immer noch als unzureichend. Daher sei auch die Vermarktung des Schiffs als besonders „umweltfreundlich“ unangebracht.

NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Mein Schiff 3 ist aus Umweltsicht alles andere als der große Wurf. TUI Cruises hat bei seinem Neubau eine tolle Chance verstreichen lassen, den Schadstoffausstoß in vollem Umfang zu reduzieren. Wer weiterhin giftiges Schweröl als Kraftstoff einsetzt und auf Rußpartikelfilter verzichtet, kann nicht davon sprechen, dem Umweltschutz höchste Priorität einzuräumen. Einzig der eingebaute Stickoxidkatalysator ist positiv zu sehen.“

Der NABU setzt sich für eine drastische Reduzierung der Luftverschmutzung durch die Kreuzschifffahrt ein und fordert ein generelles Schwerölverbot. Insbesondere bei Schiffsneubauten müsse umfassende Abgastechnologie bestehend aus Katalysator und Partikelfilter zum Standard gehören, ebenso wie sie im Automobilbereich seit Jahren selbstverständlich ist.

Leiter NABU-Verkehrspolitik Dietmar Oeliger: „Bei einem neuen Schiff ist der Einsatz von umfassender Abgastechnik einfacher und kostengünstiger als bei Nachrüstungen. Umso peinlicher ist es für TUI Cruises nun, dass bei einem Neubau auf elementare Filtertechnologie verzichtet wird, während Wettberber diese Systeme sogar auf ihren alten Schiffen nachrüsten wollen. So wird man nicht zum Umweltvorreiter.“

Zudem werde der Eindruck erweckt, TUI Cruises habe sich aus freien Stücken für den Einbau eines Schwefelwäschers bzw. Scrubbers entschieden, dabei zwingen die verschärften Grenzwerte, die ab Januar 2015 in Nord- und Ostsee in Kraft treten, die Reeder zum Handeln. Ein System, wie jenes, über das TUI Cruises jetzt verfüge, komme unter dem Deckmantel der Umweltfreundlichkeit daher, verlängere aber in Wahrheit nur den Einsatz von Schweröl als billigen Kraftstoff, so Oeliger.
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Eintrag vom: 20.06.2014  




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