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Mittwoch, 24. April 2024
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Freiburger Delegation in Wiwili
Weitere Unterstützung für Projekt Wasserversorgung und Schulpatenschaften

Vergangene Woche hielt sich eine elfköpfige städtische Delegati-on mit Oberbürgermeister Dieter Salomon und Sozialbürgermeis-ter Ulrich von Kirchbach vier Tage in der Freundschaftsstadt Wi-wili, Nicaragua, auf. Anlass war das 25-jährige Jubiläum der Städtefreundschaft mit Wiwili. Mit den Bürgermeistern der Stadt Wiwili und dem Verein für Kommunalentwicklung ADEM „Asocia-tión de Desarollo Municipal“ fanden deshalb mehrere Treffen und Gespräche statt. Die Bürgermeister aus Wiwili dankten den Frei-burgerinnen und Freiburgern herzlich für ihre Unterstützung und Solidarität. Vor zehn Jahren war das letzte Mal eine Delegation mit OB Salomon nach Wiwili gereist. Wie auch damals waren die Stadträtinnen und Stadträte und die Mitglieder der Verwaltung in einfachsten Unterkünften eines Gästehauses auf einem Modell-bauernhof von ADEM untergebracht.

In der nordnicaraguanischen Stadt Wiwili sind nach wie vor die Wasserversorgung und eine einigermaßen geregelte Schulbil-dung die größten Probleme der Menschen. Deshalb wurde in Gesprächen vereinbart, dass der Wiwili-Verein zusammen mit dem Freundschaftsverein ADEM in den nächsten Wochen weite-re konkrete Projekte zur Wasserversorgung angehen werden. In der relativ zersiedelten und in einer Bergregion am Rio Coco lie-genden Stadt Wiwili gibt es zwar theoretisch ausreichend Was-ser, aber dieses in Trinkwasserqualität in die Häuser zu bringen ist nach wie vor schwierig. Ein zentrales Wasserversorgungssys-tem existiert dort nicht. Sogar die neue Schule, die vergangene Woche eingeweiht wurde, verfügt noch nicht über einen eigenen Wasseranschluss.

„Besonders berührend war das große Treffen mit allen 44 Paten-kindern und ihren Eltern, die von Privatpersonen finanzielle Hilfe aus Freiburg bekommen, um sich die Schule leisten zu können.“ so OB Dieter Salomon. Spontan hat sich dann auch ein Delegati-onsmitglied für eine neue Patenschaft für ein Kind entschieden. Benötigt werden auch noch weitere Paten für insgesamt 17 Kin-der aus Wiwili. Schon eine Spende von einem Euro pro Tag kann den jungen Menschen die Chance auf eine bessere Schulbildung ermöglichen. Die finanzielle Hilfe aus Freiburg wird von den Fa-milien in Wiwili ausschließlich für den Schulbesuch und die Aus-bildung der Kinder verwendet. Neben dem Kauf von Büchern, Stiften und Heften sind vor allem Wohnräume in Schulnähe, eine ausreichende Ernährung sowie eventuell erforderliche Medika-mente zu finanzieren.

Den Anstoß zu der ungewöhnlichen Städteverbindung gab das Schicksal des Freiburger Arztes Albrecht „Tonio“ Pflaum, der im Auftrag des Deutschen Entwicklungsdienstes in Nicaragua am Aufbau einer Gesundheitsstation mitarbeitete und der 1983 von den Contras in Wiwili erschossen wurde. Um sein Lebenswerk weiterzuführen, gründeten sich der „Freundeskreis Tonio Pflaum“ und der „Verein zur Förderung einer Städtepartnerschaft Frei-burg-Wiwili“. Sie initiierten den Bau einer Trinkwasserleitung in Wiwili. Bei den Bauarbeiten starb ein weiterer Freiburger: Berndt Koberstein, der als Aufbauhelfer nach Nicaragua gereist war, wurde im August 1986 nahe Wiwili von Contras ermordet.

Infos und Vermittlung von Patenschaften:
Ariane Hötzer, Referat für internationale Kontakte,
Tel: 201-1024
 
Eintrag vom: 14.03.2014  




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