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NABU und Staatspräsident Atambajev bereiten Globales Schneeleopardenforum vor
Neue deutsch-kirgisische Naturschutzprojekte in Vorbereitung

Bischkek/Berlin – Schneeleoparden sind die am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Weltweit durchstreifen nur noch etwa 4000 bis 6000 Schneeleoparden ein riesiges Verbreitungsgebiet von etwa zwei Millionen Quadratkilometern. Wegen ihres schönen Fells und ihrer Knochen werden die Tiere gnadenlos gejagt oder als lebende Tiere in Zirkussen gehalten. Bei dem vom NABU initiierten „Globalen Schneeleopardenforum“ wollen nun zwölf Staaten dabei helfen, die Großkatze vor dem Aussterben zu schützen. Anlässlich der Vorbereitung dieser ersten staatenübergreifenden Schneeleoparden-Schutzkonferenz trafen sich am heutigen Freitag NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller und NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt im Weißen Haus in Bischkek mit dem kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajev. Bei dem Globalen Schneeleopardenforum, das am 13. und 14. September in Bischkek stattfindet, werden erstmals die Staatsoberhäupter aller zwölf Verbreitungsstaaten des Schneeleoparden zusammenkommen – von China über Russland bis hin zu Indien und Pakistan. Es ist geplant, dass die Präsidenten die „Bischkek-Deklaration zum Schutz des Schneeleoparden und seines Ökosystems“ unterzeichnen und einen globalen Schneeleoparden-Schutzplan verabschieden.

„Mit dem erstmals auf Staatspräsidenten-Niveau geplanten Forum soll eine Reihe internationaler Projekte zum Schneeleopardenschutz angestoßen werden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller nach dem Treffen mit dem Präsidenten. Dieser begrüßt die Initiative des NABU für eine Veranstaltung zum weltweiten Schutz des kirgisischen Nationaltiers. Zum Verbreitungsgebiet der Großkatze gehören Zentralasien, der Himalaya, China und Russland. Der NABU betreibt seit Anfang der 1990er-Jahre Projekte zum Schutz der Schneeleoparden und anderer Wildtiere in Kirgistan und konnte bereits einen Rückgang der Wilderei erzielen. Das parallel durchgeführte Monitoring zeigt, dass die Zahl der Schneeleoparden in Kirgistan seit 2004 wieder ansteigt. Derzeit rechnet man mit 250 bis 300 Tieren. Erst kürzlich hatte der NABU Fotofallen für das Schneeleoparden-Monitoring im kirgisischen Tien-Shan-Gebirge installiert und bereits einen ersten „Leo-Schnappschuss“ bekannt geben können.

Das Gespräch zwischen Präsident Atambajev, Leif Miller und Thomas Tennhardt wurde von einem Fernsehteam des ZDF begleitet, das in der kommenden Woche mit NABU-Vertretern in Kirgistan unterwegs sein wird, um Natur- und Artenschutzmaßnahmen zu filmen. Anlässlich des Zusammentreffens mit Atambajev stellte der NABU neue Naturschutz-Projekte vor. Diese hatte die kirgisische Regierung mit Unterstützung des NABU im Anschluss an die deutsch-kirgisischen Regierungsverhandlungen über die Entwicklungszusammenarbeit im März vorbereitet. Bei den neuen Projekten geht es unter anderem um den Schutz einzigartiger Nussbaumwälder, den Aufbau eines grenzüberschreitenden Naturschutzgebietes mit Tadjikistan, die deutsche Unterstützung bei Klimaschutzmaßnahmen und die Einführung von Umweltmanagementsystemen.
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Eintrag vom: 11.07.2013  




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