Ab sofort Fuß- und Radverkehr zwischen Tuslinger Straße und
Sandfangweg getrennt – Neuer Fußweg sorgt für mehr Platz und
weniger Konflikte
Heute können der neue Fußweg und der Dreisamuferradweg
zwischen der Tuslinger Straße und dem Sandfangweg frei gegeben
werden. Durch den neu gebauten Fußweg kann der bisherige Weg
künftig als reiner Radweg genutzt werden. Die gemeinsame und zum
Teil recht beengte Führung in diesem vom Radverkehr, vielen
Spaziergängern oder spielenden Kindern stark frequentierten Bereich
führte immer wieder zu gegenseitigen Störungen und
Gefahrensituationen, die auch schon zu Unfällen geführt haben.
„Der Ausbau an der Sandfangwiese zeigt eindrücklich, dass der
Ausbau des Radverkehrsnetzes nicht nur das zügige und
komfortable Radfahren fördert, sondern auch den Fußgängern nützt“,
betont Frank Uekermann, Leiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT),
bei der Eröffnung.
Als sinnvollste und günstigste Lösung wurde von einem beauftragten
Landschaftsplanungsbüro ein neuer Fußweg auf der Dreisam
abgewandten Seite geplant. Der neue Fußweg auf dieser - eher
unüblichen - Seite erlaubt neben der sinnvollen Zuordnung des
Fußweges zu Spielplatz, Fitness-Parcours und Liegewiese hin auch
den geringsten Eingriff in Baumbestand und Wiese. Trotzdem
mussten die Fachleute des GuT sieben mittelgroße Bäume fällen.
Unabhängig von der Anlage des Fußwegs mussten noch zwei große
Eschen gefällt werden, da sie vom Eschentriebsterben und einem
Pilz befallen waren. Für die entfernten Bäume wurden bereits 14
neue Bäume gepflanzt.
Der neue Fußweg ist asphaltiert, ist rund 260 Meter lang und 2,5
Meter breit. Der von Radfahrenden bisher widerrechtlich genutzte
Abzweig zum Unisportgelände und dem Heilpädagogischen Hort
wurde ebenfalls asphaltiert und der Radverkehr jetzt dort zugelassen.
Auch die Beleuchtung wurde an die neue Verkehrsführung
angepasst. Durch den neuen Fußweg mussten Teile des
Spielplatzes, der Freizeitgeräte und die Laufbahn des Berthold-
Gymnasiums verlegt werden. Dank des Entgegenkommens der
Schule war dies schnell und unkompliziert möglich. Gebaut wurde in
der radverkehrsärmeren Winterzeit, was zu einer etwas längeren
Bauzeit knapp fünf Monaten führte. Der Bau kostete - auch aufgrund
der aufwändigen Verlegung der Laufbahn - rund 350.000 Euro, von
denen das Land Baden-Württemberg die Hälfte übernimmt.
Seit vielen Jahren wird der stark genutzte Dreisamuferradweg immer
weiter ausgebaut. Der Abschnitt direkt am Bertoldgymnasium wurde
bereits 2011 verbreitert und im gleichen Jahr die Querung über den
Sandfangweg verbessert. Der Dreisamuferradweg ermöglicht direkte
und komfortable Verbindungen in Ost-West-Richtung quer durch die
ganze Stadt und darüber hinaus in die Region. Auf der gesamten
Länge besteht eine fast vollständig vom Autoverkehr unabhängige
Trasse mit zahlreichen Verknüpfungen in das Straßen- oder
Radverkehrsnetz. Er ist mit fast allen anderen bestehenden und
geplanten Rad-Vorrang-Routen verknüpft und bildet so das
„Rückgrat“ des im Aufbau befindlichen Freiburger Rad-Vorrang-
Netzes. Bis zu 10.000 Radfahrende täglich fahren in Teilbereichen
auf diesem Weg. Einzelne problematische Stellen wurden und
werden noch durch Rampen, Verbreiterungen oder Beleuchtung
verbessert, damit alle Verkehrsteilnehmer den Dreisamuferradweg
sicher nutzen können.
Der Ausbau des Dreisamuferradweges ist ein Bestandteil des
Radkonzeptes 2020, das vor wenigen Tagen vom Gemeinderat
beschlossen wurde. Mit dem Konzept soll der Anteil des Radverkehrs
auf über 30 Prozent gesteigert und gleichzeitig die Unfälle mit
Radbeteiligung deutlich gesenkt werden. Im Mittelpunkt steht der
Aufbau eines "Rad-Vorrang-Netzes", mit denen die vielen
Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sicher und komfortabel auch
größere Entfernungen zurücklegen können.
Derzeit und in den nächsten Jahren sollen zunächst drei Pilotrouten
für insgesamt etwa 9,5 Millionen Euro umgesetzt werden: Dreisam,
Güterbahn sowie Zähringen-Stühlinger-Vauban. Im August letzten
Jahres hatte Verkehrsminister Hermann die Aufnahme dieser drei
Pilotrouten in das Landesförderprogramm bestätigt. Der Gemeinderat
hatte im September 2012 den städtischen Eigenanteil für zunächst
sechs Projekte bereit gestellt, die nun größtenteils fertig gestellt
wurden. Am Dreisamuferradweg wurde neben der jetzt erfolgten
Trennung von Fuß- und Radverkehr an der Sandfangwiese im
November letzten Jahres die Rampe zur Schnewlinbrücke gebaut.
Am Güterbahnradweg wurden von Verkehrsminister Hermann im
August 2012 die Rampe zur Haslacher Straße eröffnet, im März 2013
der Steg über die Ferdinand-Weiß-Straße. Gerade abgeschlossen
wurde von der Deutschen Bahn die Sanierung der östlichen Seite der
Güterbahnbrücke über die Dreisam. Dabei wurde das Geländer
normgerecht erhöht, damit das Radfahren hier weiterhin erlaubt
werden kann. In Bau ist am Güterbahnradweg noch der Durchstich
unter dem Unteren Mühlenweg. Mit dessen Fertigstellung -
voraussichtlich Mitte Mai - ist das erste Paket von sechs einzelnen
Maßnahmen zum Ausbau der Rad-Vorrang-Routen abgeschlossen.
Für den weiteren Ausbau der drei Rad-Pilotrouten stehen in den
Jahren 2013 und 2014 voraussichtlich über drei Millionen Euro von
Stadt und Land zur Verfügung. |