In den USA können Verbraucherinnen und Verbraucher genmanipulierte Nahrungsmittel im Supermarkt bisher nicht erkennen, obwohl Schätzungen zufolge rund 80 Prozent der Produkte genmanipulierte Zutaten enthalten.
Leider wird sich daran auch vorerst nichts ändern. Vergangenen Dienstag haben sich die Wählerinnen und Wähler in Kalifornien gegen eine Kennzeichnungspflicht für GVO entschieden. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen stimmten 47 Prozent (4,3 Millionen) dafür und 53 Prozent (4,8 Millionen) dagegen.
Dabei galt die von Umwelt- und Verbrauchergruppen sowie Bio-Unternehmen getragene kleine Initiative zur Einführung einer Pflichtkennzeichnung lange Zeit als klarer Favorit. In den Umfragen sprach sich eine deutliche Mehrheit für eine verbindliche Kennzeichnung aus. Kurz vor der Wahl änderte sich jedoch das Bild. Agrar- und Lebensmittelkonzerne wie Monsanto, Bayer, BASF, Coca-Cola und Nestlé starteten eine 45 Millionen Dollar schwere Werbekampagne gegen die verpflichtende Deklarierung. Die Gentech-Lobby argumentierte, eine Kennzeichnung würde die Kosten der Hersteller um Milliarden Dollar erhöhen und zudem für Unsicherheit bei den Konsumenten sorgen.
Die Industrie will um jeden Preis ähnliche Erfahrungen wie in Europa vermeiden. Obwohl genmanipulierte Produkte hier erlaubt wären, sind sie nicht in den Supermarktregalen zu finden, weil die Verbraucher sie schlicht nicht kaufen wollen.
Gentechnik um jeden Preis – die Lobbyisten haben die Politik übertölpelt. Auf Kosten der Verbraucher können die Konzerne nun weiter ihre Taschen füllen. Allein eine Kennzeichnung schafft Transparenz und ermöglicht es Verbraucherinnen und Verbrauchern selbst zu entscheiden, was sie Essen wollen. |