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Freiburg: Umtauschaktion für Kühlschränke
Stadt unterstützt einkommensschwache Haushalte mit
einer ungewöhnlichen Aktion

Haushalte können kostenlos neuen A+++-Kühlschrank in
Verbindung mit Stromsparcheck erhalten

Ein ungewöhnliches Projekt mit dauerhafter Kühlung. Die
Familie Marin aus Haslach hat vor einigen Tagen kostenlos
einen äußerst stromsparenden Kühlschrank bekommen. Wie
das geht? Ab sofort unterstützt die Stadt
einkommensschwache Freiburger Haushalte. Voraussetzung
dafür ist, dass sie einen Stromsparcheck in ihrer Wohnung
machen und einen alten, stromfressenden Kühlschrank
besitzen. Dann besteht die Möglichkeit, kostenlos einen
Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A+++ zu bekommen.

Bei der Vorstellung betonte Umweltbürgermeisterin Gerda
Stuchlik, dass mit diesem Projekt alle profitieren können. Die
Haushalte sparen Stromkosten, haben also mehr Geld übrig.
Dem Klima kommt die CO2-Einsparung zugute. Wovon
Freiburg wiederum profitiere, da die Stadt ihren
Klimaschutzzielen näher kommt.

Unterstützt wird das federführende Umweltschutzamt, vom
Stromsparcheck Freiburg, einem Kooperationsprojekt des
Caritasverbands Freiburg und dem VABE. Die
Stromsparhelfer kommen in die Wohnung und zeigen direkt
und unbürokratisch im Haushalt, wie einfach Energie und
Kosten gespart werden können, was ganz nebenbei einen
wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet.
Bereits seit 2008 gibt es die gezielte Stromsparberatung für
einkommensschwache Haushalte durch geschulte ALG-IIEmpfängerinnen und –Empfänger. Durch diese Qualifizierung
soll ihnen ein Wiedereinstieg in das Berufsleben ermöglicht
werden. Die Stadt Freiburg unterstützt dieses Programm
jährlich mit rund 48.000 Euro. Weitere Fördermittel kommen
vom Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz der
badenova sowie dem Jobcenter Freiburg.

Die Kombination aus sozialem Nutzen und
Energieeinsparungen hat auch die Sachverständigen
überzeugt, die über die Fördermittelvergabe aus dem
Badenova-Innovationsfonds mitentscheiden. 146.000 Euro
steuert der regionale Energie- und Umweltdienstleister aus
dem Fonds bei, mit dem seit 2001 neuartige Klima- und
Wasserschutzprojekte in der gesamten Region unterstützt
werden. Zusätzlich stellte Badenova Startersets im Wert von
10.000 Euro bereit und schulte die Energieberater mit
eigenen Fachleuten. Badenova-Vorstand Mathias Nikolay
wies anlässlich der Aktion darauf hin, dass die Anstrengungen
im Rahmen der Energiewende keine sozialen Hürden
aufbauen dürfen: „Das Projekt ist ein sinnvolles Beispiel dafür,
wie man den Umbau der Energielandschaft auf intelligente
Weise mit sozialen Aspekten vereinbaren kann. Die
Energiewende ist nicht den Besserverdienern vorbehalten.
Auch finanziell weniger privilegierte Bevölkerungsgruppen
müssen die Chance bekommen, ihren Energieverbrauch zu
senken und einen Beitrag zu leisten.“

Im Auftrag der Stadt werden die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Stromsparchecks die Kühlschränke an die
geeigneten Haushalte liefern, nehmen die Altgeräte mit und
entsorgen sie fachgerecht. Insgesamt 170.000 Euro stehen
für zwei Jahre für den Kühlschrankaustausch zur Verfügung.

Im übrigen wurde der bundesweite Stromsparcheck im Juni
mit dem europäischen Umweltpreis der Europäischen
Kommission ausgezeichnet.
Gerade bei Kühlgeräten ist das Einsparpotenzial besonders
hoch, weil diese normalerweise rund um die Uhr laufen und
die Geräte meist recht alt werden können. Die Kühlschränke
werden dann getauscht, wenn beim Stromsparcheck ermittelt
wurde, dass der Kühlschrank alt ist und damit auch zu viel
Strom verbraucht.

Bisherige Bilanz: Seit 2009 haben rund 865 Haushalte - das
sind etwa 2000 Personen - den Stromsparcheck bereits genutzt.
Durchschnittlich konnten dabei 60 Euro jährlich eingespart
werden. Wurde ein alter Kühlschrank getauscht, erhöhte sich
dieser Betrag auf 90 Euro im Jahr. Zusätzlich wurden 4.131
Energiesparlampen, 464 Steckerleisten, 910
Wassersparperlatoren und
500 Duschköpfe eingebaut. Die CO2-Einsparungen aus dem
Stromsparcheck belaufen sich bislang auf 177.450 Kilogramm.

Interessierte Haushalte mit geringem Einkommen können sich
direkt und unverbindlich mit den Beratern vom
Stromsparcheck telefonisch unter der 4882485, per E-Mail
unter stromspar-check@vabe-freiburg.de oder
stromspar-check@caritas-freiburg.de in Verbindung setzen.
 
Eintrag vom: 03.08.2012  




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