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10 Jahre Biotonne in Freiburg
Stuchlik: ?Große Akzeptanz zeigt verantwortungsvollen
Umgang der FreiburgerInnen mit Bioabfall. Zusätzlich
wird mit dem erzeugten Biogas Strom aus regenerativen
Quellen produziert?

Die Biotonne in Freiburg feiert in diesem Monat ihr 10jähriges
Bestehen. Bis heute sind rund 80.000 Freiburger Haushalte
an die braune Tonne angeschlossen. Lediglich in der Altstadt
stehen aus Platzgründen keine Biotonnen. Die Abfallwirtschaft
und Stadtreinigung Freiburg (ASF) sammelt im Auftrag
der Stadt jährlich etwa 12.500 Tonnen Bioabfall ein - das entspricht
einer Pro-Kopf-Menge von 65 Kilogramm. ?Die große
Akzeptanz der Bürgerschaft bei der Einführung der Biotonne
zeigt den verantwortungsvollen Umgang der Freiburgerinnen
und Freiburger mit dem Thema Abfall. Zusätzlich wird mit
dem aus den Bioabfällen erzeugten Biogas Strom aus regenerativen
Quellen produziert? so Umweltbürgermeisterin Gerda
Stuchlik anlässlich des Jubiläums.

1997 belief sich die Restmüllmenge der grauen Tonnen auf
38.881 Tonnen im Jahr und reduzierte sich durch die Einführung
der Biotonne in den vergangenen Jahren auf 22.571
Tonnen im Jahr 2006.

Nachdem sich die Grüne Tonne schon zehn Jahre in Freiburg
bewährt hatte, beschloss der Gemeinderat im Herbst 1996 die
Einführung der Biotonne. Grundlage für die Entscheidung war
die Forderung des Landesabfallgesetzes, dass verwertbare
Abfälle getrennt zu erfassen sind. Statt unnütz auf der Mülldeponie
zu enden, sollten die etwa 10.000 Jahrestonnen
Freiburger Küchen- und Gartenabfälle als Rohstoff für die
Gewinnung von Humus und Energie dienen.

Die eingesammelten Bioabfälle werden in die BKFVergärungsanlage
in die Tullastraße gebracht. Dort wird aus
Bioabfällen Biogas und Kompost erzeugt. Der Kompost findet
hauptsächlich in der Landwirtschaft, aber auch in privaten
Gärten seine Verwendung.

Pro Tonne Bioabfall entstehen etwa 140 Kubikmeter Biogas,
das einen Heizwert von rund 800 Kilowattstunden hat. Das
Gas wird in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Strom- und
Wärmeerzeugung verwendet. Dieser ökologisch produzierte
Strom ist CO2-neutrale Energie aus regenerativen Quellen.
2006 erzeugte die BKF rund 7 Millionen kWh, das entspricht
einer Einsparung von fast 5000 Tonnen CO2. Ein deutscher
Durchschnittshaushalt verbraucht im Jahr etwa 3.000 kWh
Strom. Durch den von der BKF erzeugten Strom könnten somit
2.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Werden die
Bioabfälle nicht in einer Vergärungsanlage behandelt, dann
müssen sie alternativ aerob kompostiert werden, dies bedeutet
dann einen erheblichen Verbrauch an Energie und somit
eine erhöhte Produktion an CO2.

Vor zehn Jahren, im April 1997 wurden die ersten Biotonnen
zuerst in ausgesuchten Testgebieten in den Stadtteilen Kappel,
Unterwiehre, Brühl und Landwasser aufgestellt. Ziel des
Probelaufes war es, die Akzeptanz der Bevölkerung für das
neue Sammelsystem zu prüfen und Aufschlüsse über die
Qualität der Bioabfälle zu erhalten. Die Einführung wurde von
einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet: die beteiligten
Haushalte erhielten umfangreiches Informationsmaterial, einen
Bio-Eimer für die Küche und konnten sich in einem zum
?Biomobil? umgestalteten Bauwagen beraten lassen.
Schon in der Testphase 1997 wurde die neue Tonne von den
8.000 angeschlossenen Haushalten überwiegend positiv aufgenommen.
Überprüfungen bestätigten eine einwandfreie
Befüllung der Behälter. Ab 1998 begann die Freiburger Abfallwirtschaft,
alle Stadtteile schrittweise mit Biotonnen auszustatten.
Bedingt durch die guten Erfahrungen wurde die intensive
Öffentlichkeitsarbeit beibehalten. Beratungskräfte, die
über ein Beschäftigungsprojekt der Stadt Freiburg finanziert
wurden, gingen von Tür zu Tür und bereiteten die Bewohner/
innen auf die Biotonne vor.

Aus hygienischen Gründen entleert die ASF die Freiburger
Biotonnen jede Woche. Als besondere Freiburger Serviceleistung
wird die Biotonne zweimal pro Jahr von einem speziellen
Reinigungsfahrzeug gesäubert.
 
Eintrag vom: 18.04.2007  




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