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Stromsparen in Freiburg: jetzt aber intensiv anpacken!
Freiburger Stromspar-Forum und Stromspar-Fonds gefordert

Das Stromsparziel von Gemeinderat und Stadt Freiburg, ab 2003/2004 bis 2010 den Verbrauch in der Gesamtstadt um 10 Prozent zu senken, wird u.a. deswegen weit verfehlt, weil die Stadt seit 2003 zwar eine Reihe begrüßenswerter kleinerer Maßnahmen, aber kein massives Programm mit allen Akteuren angepackt hat, so Dr. Georg Löser, Vorsitzender und Stromsparexperte beim Freiburger Verein ECOtrinova e.V.. Dabei hat die Internationale Energieagentur, so Löser, schon 2005 einen Bericht vorgelegt, wie sogar ganze Staaten binnen weniger Monate solche Ziele für einige Zeit erreichen oder sogar in besonderen Fällen binnen weniger Tage den Verbrauch zumindest ein paar Prozent senken. Der Bericht heißt „Saving Electricity in a hurry“, auf Deutsch etwa: „Stromsparen ganz schnell“. Er wird von ECOtrinova e.V. am 6.11.2010 in der Universität beim 1. Freiburger Stromspargipfel im Rahmen des Samstags-Forum vorgestellt (ab 10:30 Uhr Hörsaal 1015 KG 1).

Zum anderen fehlt im Umweltschutzamt der Stadt und bei der Energieagentur Regio Freiburg eindeutig Personal, um starke Stromsparziele mit der Bevölkerung, dem Handwerk, den verbrauchenden Unternehmen, Architekten und anderen Planern und auch im eigenen Bereich der Stadt zu verwirklichen. Denn das zumeist finanziell sehr lohnende Stromsparen muss auch organisiert werden, etwa wie früher bei der berühmten Aktion „Meister Lampe“ der Freiburger Energie und Wasserversorgung AG FEW Mitte der 90er Jahre. So wartet ECOtrinova seit der Messe GET 2009, anläßlich der eine Idee dazu vorgetragen wurde, bisher vergeblich auf ein massives Austauschprogramm für Kühlschranke, um diese Stromfresser in Freiburg gegen solche mit Kennzeichen A++ oder nun A+++ auszutauschen. In Frankfurt am Main wurde kürzlich ein solches allerdings noch viel zu kleines Austauschprogramm durchgeführt. Auch fehlt in Freiburg zum Beispiel ein Programm von Stadt und Badenova zum Ersatz der stromfressenden Elektroheizungen in Altbauten. Statt dessen werden immer noch viele Neubaugebiete ohne Energiekonzept errichtet und damit für elektrische Heizungs-Wärmepumpen freigegeben, die viel zu oft als verkappte Kohlestromheizungen auch klar negativ für den Klimaschutz sind, wie Feldtests in Deutschland gezeigt haben.

Für die sehr zahlreichen öffentlichen Gebäude in Freiburg von Stadt und Land fehlt jeweils ein üppig ausgestatteter „rotierender Stromsparfonds“, aus dem lohnende Stromsparinvestitionen alsbald finanziert werden und der mit den jährlichen Einsparungen wiederaufgefüllt wird. Für Freiburg und sollte ein solcher Fonds umgehend eingerichtet werden z.B. aus Mitteln der Konzessionsabgabe auf Strom. Denn sonst könnte der Verdacht bleiben, dass man sich über unnötig hohen Stromverbrauch freut, da Stadt, Badenova und fremde Stromversorger an jeder in Freiburg verbrauchten Kilowattstunde verdienen. Stattdessen sollte Ziel sein, „Stromspar-Dienstleistung“ für Pumpen, Kälte, Kühlen, Licht, Lüftung usw. zu verkaufen mit Einsatz möglichst weniger Kilowattstunden. Das wäre auch im Sinne der neuen umfassenden ökologischen Unternehmensziele von Badenova.

ECOtrinova schlägt daher vor, noch in 2010 für groß angelegte Stromsparprojekte ein „Freiburger Stromspar-Forum“ einzurichten. Dabei sollten auch die Bürgerschaft und Umweltschutzvereine wie ECOtrinova und das Klimabündnis Freiburg beteiligt und unterstützt werden. Beim Umweltschutzamt der Stadt muss ab Haushalt 2011 umgehend die „Engstelle Personalmangel fürs Stromsparen“ beseitigt werden. Auch die Handwerkskammer, die Energieagentur und der neue Wirtschaftsverband 100 Prozent GmbH sollten, so ECOtrinova Vorsitzender Dr. Georg Löser, entsprechend agieren.
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Eintrag vom: 10.10.2010  




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