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Karlsruhe: Der Dachs ist Wildtier des Jahres
Forstabteilung im Liegenschaftsamt: Der Marder ist vor allem in Bergdörfern zuhause

Mit dem Dachs wurde von der „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild“ ein Tier zum Wildtier des Jahres 2010 gewählt, das auch in Karlsruhe und dabei besonders in den Bergdörfern vorkommt und dort auch manches Mal sein Unwesen treibt. Obwohl der Dachs als nachtaktives Tier so gut wie nie zu Gesicht zu bekommen ist, zeigen sich die Spuren seiner Nahrungssuche in Wald, Feldern und Gärten. Vor allem in der Vorbergzone mit den Lehmböden gibt es einige große Dachsbauten, deren Bewohner schon bei so manchem Gartenbesitzer in den angrenzenden Wohngebieten für böse Überraschungen gesorgt haben. „Wir sind bemüht, durch gezielte Bejagung die Höhe der Dachspopulation in erträglichem Rahmen zu halten. Um Schäden zu vermeiden, empfehlen wir den Gartenbesitzern jedoch, mit verstärktem Zaunbau auch eigene Schutzmaßnahmen zu treffen“, sagt dazu Ulrich Kienzler, Leiter der Abteilung Forst im Liegenschaftsamt. Auch Maisfelder werden von den Tieren gerne so beackert, als wäre Schwarzwild am Werk gewesen.

Dachse kommen fast in ganz Europa vor. Meister Grimbart, wie der Dachs in der Fabel auch genannt wird, ist ein Allesfresser. Er bevorzugt pflanzliche Nahrung, sein Leibgericht sind jedoch Regenwürmer, die teilweise über die Hälfte seiner Nahrung ausmachen. Der Dachs hält eine Winterruhe, jedoch keinen echten Winterschlaf. Seine Körperfunktionen sind nicht drastisch abgesenkt, er bleibt beweglich und verlässt ab und zu seinen Bau. Für diesen benötigt der Dachs tiefgründige und nicht zu sandige Böden, die nicht grundwasser- oder überflutungsgefährdet sein dürfen. Seine bis zu fünf Meter unter Tage liegenden Bauten bestehen aus einem weit verzweigten Labyrinth von Gängen sowie größeren Wohnkammern, in denen sich die Dachse überwiegend aufhalten.

Die bis in die 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts praktizierte Fuchsbaubegasung, mit der man die Tollwut eindämmen wollte, führte dazu, dass der Dachs bis 1994 als gefährdete Tierart galt. Danach erholten sich die Bestände wieder. Der Dachs hat keine natürlichen Feinde, weshalb neben der Bejagung das Angebot an Nahrung, der Lebensraum und Infektionskrankheiten limitierende Faktoren sind.
 
Eintrag vom: 05.03.2010  




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