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Lachse in der Dreisam
EDF (Électricité de France) macht den Weg frei für Lachse in die Dreisam

Am Mittwoch den 29. Juli 2009 gegen 18 Uhr wurden im Rahmen des Programms zur Wiederansiedlung der Wanderfische in Baden-Württemberg durch Beauftragte des Landesfischereiverbandes etwa 3000 junge Lachse in die Dreisam im Bereich des Dreisamufercafes eingesetzt.

Bei der diesjährigen Plenarsitzung der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins ging ein Aufatmen durch die Versammlung, als die französische Delegation berichtete, dass sie die Durchgängigkeit am Rhein bis Basel nun umsetzen wolle. “Es ginge nun nicht mehr um das ob, sondern nur noch um das Wie.” Nachdem im Rheinministerkommunique von 2007 bereits der Bau der Fischpässe in Straßburg und Gerstheim bis 2015 im Prinzip bereits Beschlussgrundlage waren und “lediglich” die Finanzierung offen blieb, kündigte die französische Delegation nun an, dass auch für die Finanzierung der Fischpässe eine innerfranzösische Lösung im Wesentlichen gefunden sei.
Im Gegenzug verlangte die französische Delegation nun auch die rasche Wiederherstellung der Durchgängigkeit vor allem in den Wanderfischgewässern im baden-württembergischen Teil des Oberrheins, insbesondere von Elz und Dreisam. Der badenwürttembergische Wasserdirektor Fuhrmann entsprach der französischen Forderung mit dem klaren Hinweis dass die Maßnahmen, wie sie im Rahmen der Bewirtschaftungspläne vorgesehen und in den “Arbeitsplänen” im Detail dokumentiert sind auch umgesetzt werden sollen. Für das Einzugsgebiet der Elz und der Dreisam, so Fuhrmann, sind Maßnahmen mit einem Volumen von knapp 26 Millionen EUR bis 2015 vorgesehen.
Damit wird spätestens ab 2015 der Weg für Lachs & Co von Grönland über die Nordsee zurück auch in Elz und Dreisam frei sein. Umso wichtiger ist nun die Aufzucht junger Lachse und das Besetzen der Lachse in der Dreisam, damit die Lachse ab dem Jahr 2015 wieder in Dreisam und Elz aufsteigen können.
Weiterhin wurde auf der Plenarsitzung beschlossen, nicht zuletzt aus den oben genannten Gründen, dass zum Thema Lachswiederansiedlung im Rhein einen entsprechenden workshop Ende April 2010 im Regierungspräsidium Freiburg durchzuführen.

Neukonzessionierung Kembs
Auch zur Neukonzessionierung des ältesten und südlichsten Kraftwerkes am Oberrhein gibt es Neuigkeiten. Seit 2007 war die alte Konzession ausgelaufen. Die französische Konzession zum Kraftwerk Kembs ist seit dem 20. Juni erteilt. Das Dokument kann herunterladen werden unter:
http://www.legifrance.gouv.fr/affichTexte.do?cidTexte=JORFTEXT000020763713&dateTexte=&categorieLien=id

Nun fehlt noch der schweizerische Teil der Konzession.
Die EDF hat in mehreren Gesprächen zugesagt, dass sie sobald die Konzessionierung erteilt ist, die entsprechende Wassermenge in den Altrhein leitet. Seit 20. Juni ist aus Hochwassergründen meist mehr Wasser im Altrhein (Restrhein). Ob die EDF Wort hält kann derzeit also nicht entschieden werden, zumal sie sich ja auch noch darauf berufen könnte, dass die schweizerische Konzession noch fehlt.
Nach wie vor reicht den Umweltverbänden die dem „Alt“rhein zwischen Märkt und Breisach zugestandene Mindestwassermenge von 45(52) m3/s nicht aus. In wieweit die französischen und schweizerischen Umweltverbände dagegen klagen wird derzeit geprüft. Die deutschen Umweltverbände sehen derzeit keine rechtliche Grundlage auf der sie klageberechtigt wären.

Jörg Lange, Regiowasser e.V.
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Eintrag vom: 31.07.2009  




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