oekoplus - Freiburg
Freitag, 19. April 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Kahlschlag im Wald - Freiburger Stadtwald von der Kritik des BUND nicht betroffe
Stuchlik: „Städtische Waldbewirtschaftung erfüllt alle
Forderungen des Umweltverbandes“

Am 21. Juli hat der BUND sein erstes „Schwarzbuch Wald“
vorgestellt und alarmierende Beispiele aus den
verschiedenen Bundesländern aufgelistet. Die Vorwürfe des
Umweltverbandes gegen die deutsche Forstwirtschaft sind
drastisch und wurden von einem entsprechenden
Medieninteresse begleitet.

Die zentralen Vorwürfe des BUND an die Forstwirtschaft sind
beispielsweise großräumige Kahlschläge aus wirtschaftlichen
Gründen, Verkauf von Forstflächen an private Forstbesitzer
oder zu geringe Abschussraten für Wild.

Das städtische Forstamt ist von diesen Vorwürfen nicht
betroffen, weil es die Forderungen des BUND bereits seit
vielen Jahren umsetzt. So wird im Freiburger Stadtwald der
Kahlschlag als Wirtschaftsform nicht angewandt, auch wird
auf großen Flächen der Dauerwald als naturnahe
Bewirtschaftungsform angestrebt.

Wo immer möglich, wird daher bei der Walderneuerung mit
der Naturverjüngung gearbeitet. Um dieses Ziel erreichen zu
können, jagen die städtischen Revierförster in enger
Absprache gemeinsam mit den örtlichen Jägern.

Auch in den Projektmanagementplan für das FFH-Gebiet
Schauinsland (FFH heißt Flora-Fauna-Habitat und ist die
Richtlinie für ein Naturschutzgesetz, bei dem sich
europäische Staaten verpflichtet haben, ein Netz von
Schutzgebieten zu erstellen, um die natürlichen Lebensräume
sowie Tiere und Pflanzen zu schützen) haben sich die
städtischen Förster intensiv eingebracht und setzen
gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde positive
Bestandsentwicklungen zugunsten des Auerwildes
konsequent um. Auch nehmen die städtischen Revierleiter
stetig an naturschutzfachlichen Fortbildungen teil, um den
Wissenstransfer sicherzustellen.

Mit einem über die gesetzlichen Regelungen hinausgehenden
Alt- und Totholzkonzept hat die Stadt die Forderung des
BUND von fünf Prozent an stillgelegten Flächen bei weitem
erfüllt, da im städtischen Wald 10 bis 15 Prozent der Flächen
bereits aus der wirtschaftlichen Nutzung herausgenommen
sind.

„Diese in Teilen deutlich über die gesetzlichen Forderungen
hinausgehenden Maßnahmen zeigen eindeutig das seit vielen
Jahren nachhaltige und maßvolle Wirtschaften der
städtischen Forstwirtschaft“, so Umweltbürgermeisterin Gerda
Stuchlik. Eines der Ergebnisse ist die Zertifizierung des
Stadtwaldes vor über 10 Jahren durch den FSC (Forest
Stewardship Council). Der FSC, eine unabhängige
Organisation, die sich weltweit für eine umweltverträgliche
und wirtschaftlich tragfähige Bewirtschaftung der Wälder
einsetzt, kontrolliert jährlich die städtische
Waldbewirtschaftung und hat dem Freiburger Stadtwald erst
vor kurzem das umweltverträgliche Zertifikat erneuert.

Grundsatz der städtischen Waldbewirtschaftung ist der
Ausgleich zwischen Ökonomie, Ökologie und den
Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger bei der vielfältigen
Freizeitnutzung des Stadtwaldes. Wie diese doch
unterschiedlichen Ziele vereinbar sind, dokumentiert die
städtische Waldkonvention; sie wird derzeit überarbeitet und
soll durch öffentliche Diskussionen und Anregungen mit der
Bürgerschaft sowie mit den gemeinderätlichen Gremien an
die heutigen Anforderungen angepasst werden.
 
Eintrag vom: 25.07.2009  




zurück
Oekostation_Haus_3026_2a.JPG

Copyright 2010 - 2024 B. Jäger