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Kirche für mehr Lärmschutz
Freiburg-Hochdorf (gh). Der Ortsältestenkreis der evangelischen Gemeinde in Hochdorf tritt, wie viele Menschen und Gruppen am Ort, für mehr Lärmschutz beim Bau und Betrieb der geplanten Güterbahnlinie (3. und 4. Gleis) entlang der Autobahn ein. Deshalb haben die Mitglieder des lokalen Leitungsgremiums beschlossen als Gruppe der IG Igel e. V. (Interessengemeinschaft gegen Lärm und Umweltbelastung) beizutreten. Den Mitgliedsbeitrag zahlen die sechs Ältesten, der Pfarrer und die Diakonin aus der privaten Tasche.

„Bei dieser Frage geht es um die Menschen, die künftig hier am Ort wohnen, und wir haben als Kirche die Aufgabe den Menschen beizustehen", sagte Pfarrer Dieter Habel bei der OÄK-Sitzung am Mittwoch (22. 4. 09) und votierte für den Igel-Beitritt. Er betonte, dass es nicht um eine parteipolitische Stellungnahme gehe, sondern um ein Zeichen der Solidarität mit der Ortschaft. Die Initiative zu dem Beschluss war von einem OÄK-Mitglied ausgegangen, das auch im Hochdorfer Ortschaftsrat mitarbeitet.

Zur Zeit läuft die Offenlegung der Bahnplanung für den so genannten Planabschnitt 8.1, der ein kurzes Stück an die Freiburger Gemarkung (Tunisee) hineinreicht. Deshalb seinen alle Freiburger Bürgerinnen und Bürger ab sieben Jahren berechtigt gegenüber dem Regierungspräsidium Widerspruch gegen die vorgesehene Planung des 3. und 4. Gleises einzulegen. Dieser Widerspruch sei jetzt wichtig, weil die vorgelegte Planung auch die Höhenlage der künftigen Bahntrasse für den anschließenden Planabschnitt 8.2 festlegt, von der die Hochdorfer Bevölkerung direkt betroffen ist. Gefordert wird, dass die Trasse tiefer gelegt wird, damit effektivere Lärmschutzmaßnahmen möglich sind. Die weitere "Verlärmung" solle verhindert werden und ein gemessener Lärmschutz für das "Jahrhundertprojekt Rheintalbahn" müsse gesichert werden, heißt es bei der IG Igel.
In der evangelischen Gemeinde will man deshalb auch Unterschriftenlisten auslegen, damit sich Gottesdienstbesucher und Besucher des Gemeindehauses eintragen können. Widerspruch kann noch bis Mitte Mai eingelegt werden.

Der Ortsältestenkreis ist nach der innerkirchlichen Reform der Leitungsgremien in der evangelischen Kirche in Freiburg ein Ausschuss des Ältestenkreises der neuen Pfarrgemeinde West. Die Mitglieder des OÄK wurden bei der allgemeinen Kirchenwahl vor eineinhalb Jahren gewählt und repräsentieren die rund 1250 Evangelischen in dem Stadtteil. Bereits im vergangenen Jahr (Juni 08) hatte der badische Landesbischof Ulrich Fischer an die Verantwortlichen bei Bahn und Politik appelliert die "Bedenken der Menschen" zu berücksichtigen. Fischer: "Es muss mehr in den Lärmschutz entlang der geplanten Strecke investiert werden."
 
Eintrag vom: 25.04.2009  




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