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Klimagipfel: EWS unterstützen die Kampagne «Don’t nuke the climate»
Im Vorfeld des Klimagipfels wandten sich Akteure der Kampagne „Don’t nuke the climate» in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Bonn an die Öffentlichkeit und die Konferenzteilnehmer. Die Kampagne richtet sich gegen Bestrebungen, Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel erneut ins Spiel zu bringen. Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) unterstützen die Kampagne als Sponsor.

Am Montag beginnt in Bonn die 23. UN-Klimakonferenz. In einer nächsten Runde werden Staaten in langwierigen Verhandlungen darum ringen, den weltweiten CO2-Ausstoß zu reduzieren, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. Die Präsidentschaft haben in diesem Jahr die Fidschi-Inseln inne. Damit steht ein Staat im Mittelpunkt, an dem die Folgen des Klimawandels unmittelbar sichtbar werden, denn er ist durch den Anstieg des Meeresspiegels in seiner Existenz bedroht.

Atomenergie darf nicht als klimafreundlich beworben werden

Der Handlungsdruck ist enorm hoch. Diese Situation nutzen Staaten mit einer schlagkräftigen Atomindustrie, allen voran Russland und China, um ihre Technologie mit dem Argument angeblicher Klimaneutralität wieder ins Spiel zu bringen. Gegen diese Renaissance der Atomenergie durch die Hintertür wendet sich die Kampagne «Don’t nuke the climate». Vladimir Slivyak, Vorsitzender der Umweltschutzorganisation Ecodefense in Moskau, bekräftigt: «Der Klimawandel erfordert schnelles Handeln, ohne falsche Lösungen. Atomkraft ist eine dieser falschen Lösungen. Das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der UN (UNFCCC) muss die russische Regierung unmissverständlich in die Schranken verweisen und die Versuche der russischen Atomagentur Rosatom, Atomkraft als klimafreundlich zu bewerben und zu verkaufen, ablehnen.»

Kein Geld aus dem Green Climate Fund für die Atomindustrie

Angelika Claußen, Europavorsitzende der IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War), fordert im Namen zahlreicher Wissenschaftler zudem, dass kein Geld aus dem Green Climate Fund der UN an die Atomindustrie fließen darf. Dieser Fonds wird jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar ausgestattet und steht zur einen Hälfte für Anpassungsmaßnahmen an die Auswirkungen des Klimawandels zur Verfügung. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den ärmsten Ländern. Mit der anderen Hälfte sollen wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Ausstoßes von Klimagasen finanziert werden.

Den Systemumbau mit Erneuerbaren statt mit überholten Technologien voranbringen

EWS-Vorstand Sebastian Sladek stellt klar, dass Atomenergie auch deswegen keine Alternative ist, weil militärische und zivile Nutzung unauflöslich verflochten sind. Russland und China wirft er Heuchelei vor: «Hier werden Klimaschutzargumente vor die wirtschaftlichen Interessen geschoben.» Sladek plädiert dafür, mit Blick auf den Klimaschutz klar nach vorne zu schauen: «Der Klimawandel ist längst zur wichtigsten Zukunftsherausforderung der Menschheit geworden, der wir nicht mit überholten Technologien der Vergangenheit begegnen können. Atomenergie ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems: zu teuer, zu schmutzig, zu riskant. Atomenergie verhindert den notwendigen Systemumbau hin zu Erneuerbaren Energien.»
 
Eintrag vom: 04.11.2017  




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