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Erneuter Fessenheim-Störfall am 4.2.16
Am 4.2.2016 hat es einen erneuten Störfall im ältesten AKW Frankreichs in Fessenheim gegeben.

Die Nachrichtenagentur Reuters spricht von "Rauch", die Feuerwehr war mit großem Aufgebot ausgerückt und die Betreiber und die Präfektur beruhigen wie immer.

Das Monopol zur Auswertung und Bewertung solcher Störfälle liegt zuerst immer beim Betreiber EDF. Das natürliche Interesse der EDF an einer „objektiven Bewertung“ solcher Unfälle kennen wir und wir haben auch immer erlebt, wie in Fessenheim versucht wurde, Unfälle herunter zu spielen.

Ein „kleiner“Störfall (wie ihn die franz. Medien aktuell melden) wäre isoliert betrachtet nicht unbedingt ein großes Problem. Das Problem im ältesten AKW Frankreichs in Fessenheim ist nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer die Häufung extrem vieler „kleiner und großer“ Vorfälle und Unregelmäßigkeiten. Dies spricht für eine schlechte Sicherheitskultur im Atomkraftwerk und eine schlechte Sicherheitskultur ist immer auch eine Gefahr für die Menschen.

Alternde, laufzeitverlängerte AKW (in Fessenheim stehen die ältesten Reaktoren dieses Typs in Frankreich, die 1977 und 1978 in Betrieb genommen wurden) mit versprödeten Reaktordruckgefäßen vergrößern die Unfallgefahr und die fast bankrotte EDF braucht zum finanziellen Überleben eine Gefahrzeitverlängerung für AKW.

Dazu kommt die Erdbebengefahr im Rheingraben. Die Unfälle von Tschernobyl und Fukushima werden sich "genau so" nicht wiederholen. Die nächste Katastrophe, ob in Ost- oder Westeuropa, oder eben in Fessenheim wird neue, nicht vorhersehbare und nicht planbare Ereignisabläufe bringen. Überall, wo Menschen arbeiten, gab und gibt es Fehler. Die Atomtechnologie verträgt keine Fehler, insbesondere nicht in einem altersschwachen AKW.

Echte Sicherheit gibt es erst, wenn der französische Präsident François Hollande sein Versprechen umsetzt und das altersschwache AKW Fessenheim schnellstmöglich abstellt

Um den politischen Druck aufrecht zu erhalten wird es am Oberrhein zum Tschernobyl-Jahrestag wieder grenzüberschreitende Proteste geben. Die Brücken-Aktionen sollen am Sonntag den 24.4.16 um 12 Uhr stattfinden.
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Eintrag vom: 04.02.2016  




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