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Donnerstag, 25. April 2024
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Kommt der Gen-Mais - gehen die Bienen
Mit neuem Gentechnikgesetz lässt die große Koalition die Imker im Stich

Imker Bablok zieht heute früh mit seinen Bienen weg von Gen-Maisfeld. Der in Berlin von den Regierungsparteien vorgestellte Gesetzentwurf ignoriert die Belange der Bienenwirtschaft.

In der Nähe der Bienenstände von Imker Bablok baut der Freistaat Bayern Gentechnik-Mais
an. Unlängst entschied der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in einem Eilverfahren, dass
der Freistaat vorerst keine Rücksicht auf die Imker nehmen muss. Trotz nicht ausgeräumter
Zweifel an der Zulassung des angebauten Gentechnik-Maises sollen Imker Einträge von
GVO-Pollen dulden. "Bereits im letzten Jahr wurden in meinen Pollenprodukten bedeutende
Mengen an GVO gefunden. Ich muss davon ausgehen, dass diese auch im Honig landen.
Kein Mensch will solchen Honig haben. Nun sehe ich mich gezwungen, meine Bienen in
Gegenden zu bringen, in denen in diesem Jahr noch keine Gentechnikpflanzen wachsen", so
der enttäuschte Imker.

"Es ist ein Unding, dass sich die Koalition nun auf ein Gentechnikgesetzgesetz geeinigt hat,
dass die Belange von Imkern und Honigkonsumenten außen vor lässt. Die Ursache scheint
zu sein, dass sie keine Lösung für deren Probleme mit der Koexistenz hat.?, so Peter Röhrig
Gentechnikexperte des BÖLW.

?Da die Bundesregierung mit dem neuen Gesetz nicht für Koexistenz und Wahlfreiheit bei
Bienenprodukten sorgt, werden wir wenn nötig bis zum Europäischen Gerichtshof für unsere
Rechte kämpfen.? So der Demeter Imker Thomas Radetzki. Imkermeister Radetzki vertritt ein
Bündnis der Imker zum Schutz vor Agro-Gentechnik, dem u.a. der Bund Ökologischer
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller (AÖL) und
der Demeter-Bund e.V.. angehören. Auch der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund
unterstützt das Bündnis.
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Eintrag vom: 31.07.2007  




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